Migration FRAGIL (Fotoausstellung am Grenzpunkt Null)

„Migration Fragil“ ist das Gegenteil von Heimat. Die Fotoausstellung zeigt Menschen, die
ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben. Menschen, die sich auf den
sehr brüchigen Weg gemacht haben, mit dem Ziel einen sicheren Ort für sich und ihre
Familie zu finden.
Alle Bilder sind auf Lesbos, Griechenland entstanden. Die Insel, wenige Kilometer von der
Türkei entfernt, ist eine traurige Berühmtheit geworden. Das größte europäische
Flüchtlingslager befindet sich dort. Nachdem Moria 2020 durch Feuer zerstört wurde, hat
die Regierung ein neues Lager, Kara Tepe, auch Moria 2 genannt, aufgebaut.
Willi Filz fotografiert Menschen. Er will den Migranten ein Gesicht geben, nicht als
Bittsteller und nicht als Opfer. Er will Ihnen Würde geben, ohne deren Erlebtes oder deren
Geschichte verheimlichen zu wollen. Er zeigt nicht nur die Migranten, sondern auch die
Helfenden der NGOs und die griechische Bevölkerung selbst, die durch die Situation
betroffen ist.
In seiner Fotografie spiegelt sich seine Ausbildung wider. Sein Schwerpunkt im Studium
war die Reportage, diesen erzählenden Stil hat er für sich weiterentwickelt. Es geht ihm
nicht um das Erzählen durch Fotos von konkreten, zeitlich bestimmten Begebenheiten,
sondern um eine bewusste Sicht auf die Welt.
Willi Filz hat sich in der Vergangenheit immer wieder fotografisch mit dem Thema Grenze
und Migration auseinandergesetzt.

Migration an der europäischen Außengrenze ist zu einem humanitären Thema geworden.
Die Frage ist aber vielschichtiger als der erste Eindruck es erscheinen lässt. Es stellt sich
die Frage, wie wir ein pluralistisches, offenes Europa gestalten wollen. Wie gehen wir,
Europa, mit unterschiedlichen Sichtweisen um? Welches sind unsere europäischen
Werte? Wo sind diese Werte beim Wissen um die Situation der Menschen in den
Flüchtlingslagern? Wo bleibt die Würde, die jedem Menschen angeblich zusteht?
Für die Ausstellung werden fünfzehn Fotos auf fast zwei Meter hohen Planen gedruckt.
Sie werden auf dem roten Steg, dem Fußgängerweg, zwischen dem deutschen und
belgischen Zollhaus am Grenzpunkt Null ausgestellt. Das ist eine beeindruckende
Präsentation an einem aussagekräftigen Ort. Die Bilder sind gut sichtbar für alle Besucher
und für die Grenzpendler, ob zu Fuß oder im Auto.

Infos unter www.willi-filz.com