- Expired!
DER TRAUM DES VATERS
Deutschland/Italien 2006, 58 Min
“Das Buon Gusto ist meine Bühne.” Wenn Rinaldo Talamonti über sein Restaurant in München spricht, ist deutlich spürbar, dass er stolz ist auf das, was er im Leben erreicht hat. Er hat es geschafft, hat den Traum verwirklicht, wenn auch nicht den eigenen. Rinaldo Talamonti, Inhaber des Buon Gusto in München, das er vor ein paar Jahren mit seiner Frau Roswitha eröffnete. 1964 kam sein Vater Ezio mit der Familie aus Italien nach München, um dort sein eigenes Lokal zu eröffnen. Ein Traum, den er für die ganze Familie träumte. Doch Rinaldo wollte nicht die Nebenrolle im Traum seines Vaters spielen. Er nabelte sich nach und nach von der Familie ab, zog aus und begann sein eigenes Leben. Als der Traum des Vaters scheiterte und dieser mit der ganzen Familie nach Italien zurückkehrte, blieb Rinaldo in Deutschland, um seinen Traum Schauspieler zu sein, zu leben. Mit zahlreichen Rollen vor allem in diversen Sexfilmen der 1970er Jahren verdiente er fortan sein Geld. Der wirkliche Durchbruch als Filmschauspieler blieb ihm jedoch verwehrt. Eine Tatsache, die ihn auch heute noch mit Wehmut erfüllt. Dass sein Sohn Lajos, der als Schauspieler in freien Theaterproduktionen arbeitet, keinerlei Filmambitionen hegt, ist für ihn daher fast nicht nachvollziehbar…
In vielen Familien glaubten die Väter zu wissen, wie eine erfolgreiche Zukunft für die Familie auszusehen habe. Die Zukunft war immer schon ein Familienunternehmen. Man wollte nur das Beste für die Kinder, und man wollte es so sehr, zwang es den Kindern so auf, dass diesen oft nichts anderes übrigblieb, als sich irgendwann dagegen zu wehren, auszubrechen aus diesem Familiensystem… Ezio musste seinen Traum vom eigenen Lokal schon nach kurzer Zeit aufgeben. Doch wenn er heute zu Besuch im Buon Gusto ist und mit seinem Sohn anstößt, empfindet er sich als den wahren Padrone.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit den Filmemachern statt.
Info zum Film unter https://happy-endings.de/der-traum-des-vaters/
Tickets unter www.grenzkunstroute.eu