Köpfchen – Grenze seit Menschengedenken: Geschichtlicher Spaziergang Ausgebucht
Im Fall von Kriegsereignissen zwischen Nachbarn sind sie die Ersten die hiervon betroffen sind: durchziehende Truppen, Verwüstungen, Einquartierungen, Ablieferung von Lebensmitteln etc. waren und sind an vielen Enden der Welt noch heute an der Tagesordnung.
Auch an der Schnittstelle Köpfchen und in der Umgebung der ehemaligen Freien Reichsstadt Aachen ging es im Lauf der Geschichte ‘drunter und drüber’. Hier ’empfahlen’’ sich u.a. Limburger, Brabanter und Burgunder, Habsburger der spanischen und der österreichischen Linie, niederländische Generalstaatler, republikanische und kaiserliche Franzosen, Preußen und ‘Groß-Deutsche’, US-Amerikaner, die von den Einen als Befreier von vielen der Anderen zumindest zunächst als Besatzer empfunden wurden.
Auf Köpfchen verläuft die Grenze – historisch gesehen zwischen Ost und West – seit Menschengedenken: nur in der Zeit von 1815 (Wiener Kongress) bis 1919/20 (Versailler Vertrag) und 1940-1944 lag die deutsch-belgische Grenze weiter westlich.
Die wechselvolle Geschichte der Region ist hier auf Köpfchen in der Natur konserviert und kann noch heute problemlos besichtigt werden, da sind vor allem:
- der Landgraben mit Wall und „Harfenbuchen“ als befestigte Grenze der Freien Reichstadt Aachen nach 1439
- Grenzsteine aus verschiedenen Epochen
- ein Kreuz, das an einen in der Franzosenzeit hier gemeuchelten Fuhrmann erinnert
- die skurrilen Zyklopensteine als Touristenattraktion schon Ende des 19. Jahrhunderts
- diverse Zollanlagen, Häuser auf der Grenze, die zum Schmuggel geradezu einluden und nicht zuletzt die Höckerlinie des Westwalls…
Um all diese Zeitzeugnisse rankt sich viel große Geschichte und auch Geschichten von einzelnen Menschenschicksalen. Davon wird Dr. Herbert Ruland auf dem Rundgang berichtet.